Der Bepflanzungsplan
Ein Schlüsselelement bei der Gartenplanung ist die Bepflanzung. Denn erst die Pflanzen machen aus einem Außenraum einen Garten. Einem Garten den letzten Schliff durch ein schlüssiges Pflanzen-Design zu geben, gehört sowohl zu den schönsten als auch schwierigsten Aufgaben im Beruf eines Gartenarchitekten.
Stilsicheres und pflegeleichtes Design mit Pflanzen
Selbst erfahrene Gärtner oder junge Gartenarchitekten stoßen hier an ihre Grenzen: Ein erfahrener Gärtner kennt zwar die Pflanzen, hat aber das Gestalten mit ihnen nicht gelernt – ein junger Gartenarchitekt hat zwar im Ansatz das Gestalten mit Pflanzen gelernt, kennt aber die Pflanzen, deren Standortansprüche und Wachstum nicht aus der Praxis. Viele Kunden sind seit Jahren Gartenbesitzer und oft passionierte Hobbygärtner. Was immer wieder zu hören ist: "Sie glauben gar nicht wie viel Geld über die Jahre für Pflanzen in meinem Garten verschwunden ist, ohne dass man davon noch etwas sieht."
Zudem beklagen viele Gartenbesitzer, dass die prachtvollen Abbildungen in den Pflanzenkatalogen selbst bei noch so sorgfältiger Pflege nicht erreicht werden. Die obligatorische "Schatten oder Sonne"-Frage in der Gärtnerei oder dem Gartencenter reicht nicht aus, um Pflanzen über Jahre erfolgreich im Garten anzusiedeln, geschweige denn, um mit Pflanzen wirkungsvoll zu gestalten. Denn "Ferndiagnosen" sind bei der Vielzahl der Standortfaktoren nicht möglich.
Und so verschwinden Jahr für Jahr Unsummen für Pflanzen in den Gärten - ohne das gewünschte Ergebnis.
Wie entsteht ein Bepflanzungsplan?
Im ersten Schritt der Gartenplanung ging es um den Gartenentwurf, also um die räumliche Gliederung, Strukturierung, Materialverwendung und Ausstattung mit den verschiedenen Gartenelementen - man könnte auch sagen, um die Hardware des Gartens. Zu diesem Schritt gehörte auch die Hauptbepflanzung mit raumbildenden Bäumen und Sträuchern.
Während der Bepflanzungsplanung geht es nun darum, ein individuelles und einzigartiges Bepflanzungskonzept zu designen, das speziell für diesen Ort entwickelt ist und den Möglichkeiten und Bedürfnissen der Bewohner entspricht. Je nach Größe des Gartens bilden Hunderte von Stauden, Gräsern und Kleingehölzen gewissermaßen die Software und können einem Gartenentwurf völlig unterschiedliche Designs verleihen.
Dieser Schritt hat auch noch mal Auswirkungen auf die Hauptbepflanzung, die sukzessive mit der Auswahl der Stauden und Kleingehölze optimiert wird. So entsteht im Prozess der Bepflanzungsplanung eine Gesamtkomposition aus Bäumen, Sträuchern und Stauden. Neben den Standortfaktoren, dem Design und dem Kostenrahmen spielt natürlich auch der vorab festgelegte Pflegeaufwand eine entscheidende Rolle bei der Pflanzenauswahl.
Was beinhaltet ein Bepflanzungsplan?
Im Bepflanzungsplan werden Hunderte von Stauden, Gräsern und Kleingehölzen mit ihrem Botanischen Namen angegeben und der exakte Standort festgelegt. In der Regel erfolgt das im Maßstab 1:50. Bei flächigen Pflanzungen - also einer einzigen Pflanzenart in einer größeren Stückzahl - wird die zu bepflanzende Fläche und die geplante Stückzahl im Bepflanzungsplan angegeben. Im letzten Schritt erfolgt dann die Planung der zu pflanzenden Blumenzwiebeln. Zwiebelpflanzen werden in der Regel als Lückenfüller eingesetzt. Das heißt, im Bepflanzungsplan wird die Botanische Bezeichnung und die zu pflanzende Anzahl für eine Fläche angegeben. Das Pflanzen erfolgt nach dem Setzen der Stauden in Gruppen in die verbliebenen Zwischenräume. Einzelne Zwiebel- und Knollenpflanzen, die das Bepflanzungskonzept prägen, werden dagegen wie Stauden im Bepflanzungsplan aufgeführt. In besonderen Fällen werden Zwiebelpflanzen auch flächig eingesetzt, zum Beispiel zum Bepflanzen von Baumscheiben oder im Kronenbereich von Gehölzen.