Gartenplanung für einen Reihenhausgarten
Lange und schmale Grundstücke stellen auch Gartenarchitekten immer wieder vor Herausforderungen: Hier gilt es die schlauchartige Raumstruktur zu brechen, den Garten in verschiedene Räume zu teilen und dabei Sichtachsen zu schaffen, die Weite vermitteln und Blickpunkte bieten. So kann man kleine Gärten optisch vergrößern und durch Teilräume mit unterschiedlichem Charakter Anreize schaffen, den Garten in seiner ganzen Größe zu nutzen.
Eine typische Situation: Ein schmaler und langer Reihenhausgarten
Die Ausgangslage für eine Gartenplanung in Marl
Etwa 120 Quadratmeter standen nach dem Neubau des Reiheneckhauses zur Anlage des Gartens zur Verfügung. Davon waren rund 45 qm für Ersatzpflanzungen laut Bebauungsplan vorgesehen.
Der Gartenplan
Dieser kostenbewusste Entwurf bietet eine große Holzterrasse am Haus, die durch eine anschließende Splittfläche den nutzbaren Raum - zum Feiern oder Grillen - vergrößert.
Gewünscht waren organische Formen, die in dem geschwungenen Splittweg und der Rasenfläche Ausdruck finden. Im hinteren Bereich entstand ein separater Sitzplatz als Rückzugsraum mit Sonne in den Abendstunden.
An die Garage schließt sich ein funktionaler Bereich an, der - teilweise Überdacht - Platz als Holzlager und Raum zum Werken bietet.
Die folgenden Bilder zeigen den Garten im Herbst nach dem Anlegen der Strukturen und Pflanzen der Gehölze. Die Wege sind aus Splitt angelegt. Als Wegeränder sind Stahlbänder im Boden eingelassen. Splitt- oder Kiesflächen in Verbindung mit Randbegrenzungen aus Stahl, sind eine kostenbewusste Möglichkeit Flächen zu befestigen. Damit lassen sich auch organischen Formen sehr einfach erstellen. Dieser Garten wurde vornehmlich in Eigenleistung gebaut.
Direkt nach dem Bau ist die Unterteilung in verschiedene Räume noch nicht wahrzunehmen. Die Pflanzen werden als Begrenzung der einzelnen Teilräume in etwa zwei Jahren Terrasse, Sitzplatz, den Rasen und die funktionale Fläche am Gerätehaus optisch voneinander trennen.
Die Pflanzung der Stauden erfolgte im Frühjahr des folgenden Jahres. Im Sommer nimmt der Garten bereits Gestalt an. Der Sitzplatz im hinteren Bereich ist von der Terrasse aus bereits nicht mehr einsehbar. Im Vordergrund begleiten Rudbeckien den Gartenweg. Neben Gehölzen wurden rund 35 Sorten verschiedener Stauden zu einer pflegeleichten aber abwechslungsreichen Bepflanzung zusammen gefügt.
Bereits nach einem halben Jahr bilden die Pflanzen Räume und leiten den Blick. Die Einteilung in einzelne Teilräume vergrößert den Garten optisch.
Ein kleines Pflanzbeet an einem Sichtschutz- Element. Im Spätsommer blüht hier Anemone japonica neben den immergrünen Euphorbia characcias.
Spätsommer-Aspekt mit Rudbeckia 'Goldsturm', Anemone japonica, Deschampsia cespitosa und Euphorbia characcias