Gartenplanung für den kleinen Garten und den Reihenhausgarten
Wann ist ein Garten klein? Mit weniger als 100 qm oder höchstens 500 qm? Schon diese Frage lässt sich nicht so leicht beantworten. Denn in der Großstadt gelten oft schon 100 qm Gartenfläche als Luxus, während ein Garten auf dem Land mit 500 qm eher als klein empfunden wird.
Planung und Gestaltung kleiner Gärten
Anforderungen an die Planung kleiner Gärten
Fakt ist: die Planung von kleinen Gärten und Reihenhausgärten ist immer wieder eine Herausforderung. Denn hier geht es um jeden Quadratmeter! Doch aus jeder noch so kleinen Fläche lässt sich mit einer guten Gartenplanung ein stilvoller Freiraum entwickeln. Denn oft werden die Gärten als kleiner empfunden als sie tatsächlich sind. Was daran liegen kann, dass sie nicht klar gegliedert sind und keine Raumaufteilung haben. Viele Bauherren kennen das Gefühl, wenn sie auf der Bodenplatte ihres zukünftigen Hauses stehen: „Hier sollen wir einmal Wohnen? Das ist doch viel zu klein!“ Wenn dann die Wände stehen und die Möblierung dazu gekommen ist, wird der Wohnraum als deutlich größer wahrgenommen. Das lässt sich auch auf die Gestaltung eines kleinen Gartens übertragen.
Gestaltungsansätze für die Planung kleiner Gärten
Eine Unterteilung in verschiedene Gartenräume kann helfen, den Garten optisch zu vergrößern und den Erlebniswert zu steigern. Auch sollte man überlegen, ob denn wirklich eine Rasenfläche benötigt wird. Denn eine winzige Rasenfläche verbraucht oft einen nicht geringen Prozentsatz der Gartenfläche für einen relativ geringen Zier- und Nutzwert. Diesen Platz könnte man auch für interessantere Gestaltungselemente nutzen. Zudem wird der Gebrauchswert von Rasen oft überschätzt. In unserem Klima lässt sich ein Rasen etwa zwei bis drei Monate im Jahr wirklich nutzen. Denn oft regnet es, der Rasen ist nass und wird nicht gerne betreten.
Besondere Bedeutung kommt auch der Ausstattung zu. Bei kleinen Gartenräumen kommt es auf jedes Detail und die harmonische Komposition aller Bestandteile an. Unbedingt vermieden werden sollte der Einsatz zu vieler verschiedener Materialien, zum Beispiel beim Bau von Wegen und Terrasse. Allzu starke Kontraste und ein bunter Materialmix wirken zu unruhig und störend. Auch extreme Farben, die ohne ein schlüssiges Farbkonzept eingesetzt werden, sorgen für optische Unruhe. Oft werden gerade kleine Gärten als Wohnraum im Freien gesehen. Entsprechend wichtig ist es, dass zum Beispiel die Terrasse nicht zu klein bemessen wird, damit ausreichend Platz für bequeme Möbel vorhanden ist. Denn das ist die Fläche, die sie wirklich nutzen. Grünflächen sind eher als Deko-Elemente zu betrachten, die bewusst und akzentuierend eingesetzt werden sollten. Empfehlenswert sind zudem Regen und Sonnenschutzelemente, die die Zeit, die man draußen verbringen kann, deutlich verlängern. Auch ein kleines Wasserelement sollte in jedem noch so kleinen Garten nicht fehlen. Ein Quellstein kann zum Beispiel durch seinen Klang eine entspannende Atmosphäre erzeugen und abends als beleuchtetes Objekt als Blickfang dienen.
Bepflanzung kleiner Gärten
Erst Pflanzen machen einen Freiraum zu einem Garten. Wenn es sich jedoch um einen kleinen Garten oder Reihenhausgarten handelt, müssen die Pflanzen besonders sorgfältig ausgesucht werden. Denn gerade in kleinen Gartenräumen kommt es nicht nur aufs Detail, sondern besonders auf die harmonische Zusammensetzung aller Einzelelemente, also auf die Gesamtkomposition an. Hier gilt es, ein schlüssiges Pflanzendesign zu entwickeln, das den Vorstellungen der Gartenbesitzer bezüglich Stil und Pflegeaufwand entspricht. Dabei sollten die Pflanzen nicht zu viel Platz beanspruchen aber möglichst üppiges Grün mit sich bringen. Was nicht unbedingt ein Widerspruch sein muss: Hochstämmige oder schlank wachsende Gehölze können diese Bedingung erfüllen. Ein Fehler, den man oft in kleinen Gärten sieht: Es werden Sträucher gepflanzt, die mit der Zeit zu breit werden. Die Folge ist, dass sie wieder entfernt werden müssen, wenn sie gerade anfangen, sich prächtig zu entwickeln. Zuerst wird dann an ihnen „herumgeschnippelt“, mit dem Ergebnis, das sie oft keine Blüten mehr ansetzen und anfangen von unten zu verkahlen. Irgendwann sind die Sträucher so weit verschnitten, dass nichts mehr an die schönen Bilder aus den Gartenkatalogen erinnert.