Ein Freund fürs Leben: der Hausbaum

Informationen zum Thema Hausbaum

Ein Hausbaum ist etwas ganz Besonderes. Er hat fast magische Fähigkeiten, denn er macht ein Haus unverwechselbar, verleiht ihm Persönlichkeit und erzeugt ein Gefühl der Geborgenheit. Ein Baum in der Nähe des Hauses schafft eine optische Verbindung zwischen Drinnen und Draußen und ermöglicht eine Fülle an Naturbeobachtungen, da er vielen Kleintieren einen Lebensraum bietet. Er lässt den Wechsel der Jahreszeiten intensiv miterleben und ist ein Fixpunkt im Garten.

 

Schutz- und Lebensbäume

Haus und Baum können eine Einheit bilden, die so einzigartig ist wie ein Fingerabdruck. Die große Auswahl schöner Hausbäume macht das möglich: Sie reicht von kompakten Kugelbäumen für kleine Vorgärten bis hin zu Exemplaren, die sich zu mächtigen, eindrucksvollen Baumgestalten entwickeln. Hausbäume wurden von unseren Vorfahren aus den verschiedensten Gründen gepflanzt. Sie sollten Gebäude vor Unheil schützen und Blitze, böse Geister und Hexen fernhalten. Bäume wurden außerdem oft zur Geburt, Taufe oder Hochzeit gepflanzt. Man glaubte, dass ihr Schicksal auf besondere Weise mit dem der Hausbewohner verbunden sei.

 

Bodendeckende Stauden für den Hausbaum

Zum Unterpflanzen und zum Beschatten des Wurzelbereichs eines Hausbaumes sind niedrige, teppichbildende Stauden ideal, z.B. die Golderdbeere (Waldsteinia) sowie verschiedene Storchschnabel-Arten und -Sorten (Geranium). Das dekorative, dichte Blattwerk dieser Stauden schützt den Boden vor Austrocknung und die schönen Blüten bieten farbliche Abwechslung: Die Blütenfarben des Storchschnabels umfassen neben Weiß und Rosa auch rote und blaue Töne. Die Golderdbeere belebt halbschattige und sogar schattige Gartenpartien mit leuchtend gelben Blüten. Für lichtarme Gartenecken sind auch Schatten vertragende Gräser wie die robuste, wintergrüne Wald-Marbel (Luzula) gut geeignet.

 

Kleine Bäume als Hausbaum

Selbst wer wenig Platz hat, kann einen Hausbaum pflanzen. Klein bleibende Bäume wie die Kugel-Akazie (Robinia pseudoacacia ’Umbraculifera’) sind hier eine gute Lösung. Dieser Baum formt von Natur aus markante, runde Kronen. Der Kugel-Ahorn (Acer platanoides ’Globosum’) und der Kugel-Trompetenbaum (Catalpa bignonioides ’Nana’) bilden auch ohne Schnitt eine runde Krone, die dann allerdings mit zunehmendem Alter flacher wird.

Eine weitere Alternative sind säulenförmige Bäume wie die Säulen-Kiefer (Pinus sylvestris 'Fastigiata') oder die Säulen-Eberesche (Sorbus aucuparia 'Fastigiata'). Sie bilden von Natur aus eine schmale, straff aufrecht wachsende Krone, die wenig Schatten wirft. Viele säulenförmige Bäume werden deutlich höher als die sogenannten Kugelbäume und können somit eine prägnantere Beziehung zur Achitektur des Gebäudes herstellen. Sie passen besonders gut zu moderner Architektur oder mediterranem Stil.

 

Hausbaum als Spiegel der Jahreszeiten

Paulownia tomentosaEin Obstbaum spiegelt den Lauf des Jahres von der Blüte im Frühjahr bis zur Erntezeit im Herbst besonders deutlich wider. Obstbäume können eine beachtliche Größe entwickeln, doch es gibt auch viele klein bleibende Sorten, so dass selbst in einem Stadtgarten noch für ein Apfelbäumchen Raum ist. Doch sollte man hier bedenken, dass Obstbäume einen regelmäßigen, fachgerechten Obstbaumschnitt benötigen.

 

Hausbäume mit farbigem Laub

Mit dem farbigen Laub vieler Hausbäume lassen sich spannende Kontraste bilden und Akzente setzen. Rotfarbiges Laub etwa kommt besonders gut vor hellen Fassaden zur Geltung. Als Ausnahmepersönlichkeit unter den Hausbäumen ist hier die Hängeblutbuche (Fagus sylvatica ’Purpurea Pendula’) zu nennen. Sie hat tiefrote Blätter und bis zum Boden herunterhängende Äste. Auch die Blut-Pflaume (Prunus cerasifera ’Nigra’) beeindruckt mit intensiv dunkelroten Blättern. Sie entwickelt sich zu einem baumartigen Strauch oder kleinen Baum, der vor oder während des Blattaustriebes im Frühjahr dicht mit hellen, rosaweißen Blüten bedeckt ist. Als Kontrast zu dem eher dunklen Rot können Gehölze mit weißbunten Blätern gesetzt werden. Der Flamingo-Ahorn (Acer negundo 'Flamingo') etwa hat weiß bis rosaweiß gerandetes und marmoriertes Laub. Der Austrieb ist flamingorosa gefärbt oder lebhaft grünrosa gefleckt.

 

Gingko als Hausbaum

Es muss nicht die Farbe der Blätter sein, die auffällt, auch ihre Form kann einen Baum zu etwas Besonderem machen. Dies trifft z.B. auf den Ginkgo zu. Er gilt als lebendes Fossil, denn er existierte schon zu Zeiten der Dinosaurier. Vor den Eiszeiten war der Ginkgo in Mitteleuropa heimisch. Er starb hier aus, überlebte aber in China und gelangte von dort wieder nach Europa. Seine außergewöhnlichen, fächerförmigen Blätter haben schon Goethe fasziniert, der ihn in seinem Gedicht „Ginkgo biloba“ verewigt hat. Übrigens ist der Gingko kein Laubbaum, sondern gehört botanisch zu den Koniferen oder Nadelhölzern. Dieser Baum kann 15 bis 20 m oder sogar höher werden, doch es gibt auch kleinere Sorten wie den Ginkgo ’Mariken’, einen Miniaturbaum mit rundlicher Krone. Er wächst langsam und bleibt so klein, dass er als Kübelpflanze sogar den Balkon oder Eingangsbereich verschönern kann. Besonders erwähnenswert ist auch die Sorte 'Autumn Gold', die sich durch leuchtend goldgelbe Blätter auszeichnet.

 

Den geeigneten Hausbaum finden

Ein Hausbaum ist ein Freund fürs Leben und es lohnt sich deshalb, ihn mit Bedacht auszuwählen. Einige Entscheidungskriterien sind schon durch den zukünftigen Standort vorgegeben, wie zum Beispiel die Bodenart, Lichtverhältnisse, das Mikroklima und der Platz, der zur Verfügung steht. Dazu kommen eigene Wünsche, wie besondere Blüten, dekoratives Laub, essbare Früchte oder eine auffallende Herbstfärbung. Praktische Aspekte sind ebenfalls wichtig: soll der Baum eine bestimmte Funktion erfüllen, beispielsweise Schatten spenden oder als gestalterisches Element dienen?

 

Hausbaum und Architektur

Auch das zukünftige Umfeld des Baumes sollte bei den Überlegungen eine Rolle spielen, denn ein Baum kann den Stil des Hauses unterstreichen. Welche Form soll die Krone haben, beispielsweise dicht geschlossen und geometrisch oder besser locker und breit ausladend? Ein Baum mit einer kugelförmigen oder säulenartigen Krone passt gut zu moderner Architektur, während sich ein Baum mit lockerem, breitem Wuchs und dem Zauber des Ursprünglichen ausgezeichnet in ein ländliches Umfeld einfügt. Wer sich so vorbereitet und beim Kauf gut beraten lässt, wird viele Jahre lang Freude an einem ganz besonderen Baum haben.(PdM)