Mediterrane Splittbeete
Pflegeleichte Bepflanzung im mediterranen Stil
Wenn hier von Splittbeeten die Rede ist, meine ich dabei keine triste Schotterwüste mit einer traurigen Buxbaumkugel. Als Splitt- oder Kiespflanzung wird eine spezielle Vegetationstechnik bezeichnet, bei der trockenheitsverträgliche Stauden direkt in Splitt gepflanzt werden. Gerade für mediterrane Kräuter, wie Lavendel, Salbei, Oregano oder Thymian ist das der ideale Standort. Bei richtiger Vorbereitung der Fläche und sorgfältiger Zusammenstellung der Bepflanzung, liegt der Pflegeaufwand für Splittpflanzungen bei etwa einer Minute für den Quadratmeter pro Jahr.
Substrataufbau für Splittbeete
Im Allgemeinen empfiehlt sich für die Anlage von Splittbeeten folgender Substrataufbau: Bei sandigem Gartenboden sollte das Planum für das Splittbeet etwa 10 cm unter der Fertighöhe erfolgen. Dabei kann je nach Größe des Beets die ausgehobene Erde auf der Fläche verteilt werden, so dass zur Mitte hin ein flacher Hügel ensteht. Wichtig ist, dass sich keine Wurzelunkräuter mehr in der Fläche befinden. Anschließend bringt man 10 cm Splitt, Kies- oder Ziegelbruch ohne Feinanteil auf. Gepflanzt wird direkt in die Splittschicht. Eine Gründüngung erfolgt nach Bedarf mit etwa 15 - 20 Gramm Hornspäne pro Quadratmeter.
Hat man es mit "normalem" Gartenboden zu tun, trägt man rund 20 cm Boden ab, gräbt etwa 10 cm Splitt tiefgründig unter und verfährt anschließend wie oben beschrieben.
Ist der anstehende Boden schwer und undurchlässig, ist es empfehlenswert, etwa 40 cm Boden abzutragen. Dann wird eine rund 30 cm starke Schicht aus einem Drittel Splitt und zwei Drittel gesiebter Gartenerde aufgebracht. Anschließend wird dann 10 cm Splitt als Deckschicht aufgetragen.
Beispiel für eine Splittpflanzung
Eine pflegeleichte Bepflanzung muss nicht zwangsläufig aus langweiligen Bodendeckern bestehen. Mit speziellen Vegetationstechniken können heutzutage zum Beispiel abwechslungsreiche Bepflanzungen im mediterranen Stil erstellt werden. Hier entsteht gerade ein Splittbeet. Die mediterranen Stauden sind bereits ausgestellt und werden in ein spezielles Substrat gepflanzt.
Bereits nach rund vier Wochen haben sich die Pflanzen etabliert. Das Substrat verhindert dabei weitgehend, dass Unkräuter aufkommen. Gießen ist nur während der Anwachs- Phase notwendig.
Etwa zehn Wochen nach dem Pflanzen haben sich die Stauden bereits gut entwickelt. Im Vordergrund ist Thymian, Yucca, Minze und Lavendel zu erkennen. Im Hintergrund blüht Schafsgarbe, Katzenminze und Verbenen.
Verbena bonariensis und Achillea filipendulina 'Coronation Gold' prägen den Spätsommer-Aspekt.
Ein weiterer Vorteil: Auch im Winter sehen derartige Beete durch den Splittmulch ansprechend aus. Dieses Bild zeigt die Fläche im März. Neben Stauden wurden hunderte Blumenzwiebeln in die Fläche gesetzt. Die Crocusblüte ist gerade zu Ende. Im Vordergrund treibt Eremurus robustus aus. Im Hintergrund sind verschiedene Zierlauch-Arten zu erkennen.
Das gleiche Beet im darauf folgenden Mai, also etwa neun Monate nach der Anlage. Die Pflanzendecke ist weitgehend geschlossen. Unkräuter haben kaum noch eine Chance. Gießen ist nur noch in sehr langen Trockenperioden notwendig.
Gerade auch für mediterrane Küchenkräuter ist diese Art der Pflanzung Ideal: Der Wuchs bleibt viel kompakter und die Konzentration der ätherischen Öle ist höher als bei der herkömmlichen Erdkultur. Die Küchenkräuter lassen sich dabei harmonisch mit anderen Stauden kombinieren.
Ende Juni steht die Riesen-Steppenkerze in voller Blüte. Bei entsprechend trockenem und durchlässigem Boden kann diese Pflanze sehr alt werden und bildet mit der Zeit große Horste mit zahlreichen Blütenkerzen
Die Blüte der Steppenkerze (Eremurus robustus) im Juni. Bei der richtigen Standortwahl bildet die Knollenpflanze bis zu 2,5 m hohe Blütenstiele, die hunderte von Blüten tragen.